Kritik der künstlichen Vernunft

KI-Angriff auf das Bewusstsein

 Vorbemerkung: Jeden Tag eilen neue Erfolgsmeldungen durch die Medien: Künstliche Intelligenz (KI) rettet Leben, weil sie Hautkrebs schnell erkennt. KI schützt das Klima, weil sie Modelle für Meeresströme entwickelt. KI bewahrt vor Unfällen, weil sie bei Gefahr rasch auf die Bremse tritt. KI hilft in der Archäologie, weil sie Keilschriften ent rätselt. KI macht Wohngebiete sicher, weil sie Einbrüche voraussagt … Eine Technologie der Wunder, die das Leben vieler Menschen in Zukunft verbessern könnte – und bereits weltweit Umsätze in Milliardenhöhe auslöst. Warum dann eine „Kritik der künstlichen Vernunft“? Warum die Frage aufwerfen, ob Künstliche Intelligenz ein Angriff auf das menschliche Bewusstsein ist? 

 

Wie unsere Beispiele zeigen, sind die Möglichkeiten des KI-Einsatzes so vielfältig, dass ein pauschales Urteil nicht angemessen erscheint. Und: Die Technologie ist erst viel zu kurz auf dem Markt, um genug Daten zu liefern, die eine seriöse Kritik untermauern würden. Das gilt besonders für ChatGPT, das im November 2022 seinen Siegeszug um den Globus antrat (zu einzelnen Fachbegriffen siehe das Glossar am Ende dieses Buches). Mit KI hatten Experten zwar seit Jahrzehnten experimentiert, erregten aber kein Aufsehen. Doch seit 2022 sieht die Welt anders aus: ChatGPT hat es in wenigen Monaten geschafft, Gesellschaft und Wirtschaft zu durch dringen sowie einen weltweiten Hype auszulösen. Mit Texten aus der „Feder“ einer KI, die eine eindrucksvolle Imitation menschlichen Schreibens produziert.

 

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KI-Angriff auf das Bewusstsein
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"Ein Stück wacher als Zeitgenosse"

Info3-Chefredakteur J. Heisterkamp zum "KI-Angriff auf das Bewusstsein"

Chefredakteur Jens Heisterkamp stellt neues Info3-Buch vor: "Neulich staunte ich nicht schlecht, als ich eine Ankündigung des Recherchenetzwerks Correctiv las: da wurde unter wahren Jubelchören eines berühmten Journalisten (so viel sei verraten: ein Spiegel-Urgestein) für ein gemeinsam entwickeltes KI-Programm geworben, das Journalisten beim Verfassen von Texten unterstützen soll – Qualitäts-Journalismus auf Knopfdruck sozusagen. Ich konnte es kaum fassen, dass ein verdienter Autor sich auf so etwas einlässt! Das Beispiel ist selbstverständlich nur eines von vielen dafür, wie selbstverständlich Künstliche Intelligenz inzwischen unseren Alltag (mit)bestimmt. 

 

Komplizierte Zusammenhänge im flüssigen Erzählton

 

Der Autor und Fachreferent Ingo Leipner hat sich intensiv mit diesen Entwicklungen befasst und sieht eine Gefahr als besonders gravierend an: Künstliche Intelligenz bedeutet einen Angriff auf unser Bewusstsein, auf unser eigenes kreatives Potenzial als Menschen, und, was das Schreiben von Texten angeht, speziell auf die Fähigkeiten des produktiven Nachdenkens und Formulierens. Ein Leitkriterium seiner kenntnisreichen Kritik bildet die Idee der durch KI nachlassenden Neuroplastizität des Gehirns, erweitert durch den menschenkundlichen Hinweis Rudolf Steiners, wonach unser Gehirn ein dienendes Spiegel-Organ unseres Denkens ist.

 

Was mich an Ingo Leipners Buch fasziniert, ist nicht nur der von ihm geöffnete Blick auf die bedrohliche Welt der KI, sondern auch seine Art, komplizierte Zusammenhänge in flüssigem Erzählton einfach zugänglich zu machen. Soviel sei verraten: Nach der Lektüre fühlt man sich ein Stück wacher als Zeitgenosse."